Das erotische Leben des Heinrich D.

Eine Zeitreise deren Handlung auf wahren Begebenheiten beruht:

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Manfred Carrington, Gründer des Lentia Verlages, mit der Geschichte von Linz und seiner Umlandgemeinden. Aus dieser Leidenschaft sind mittlerweile zahlreiche Bücher entstanden, die sich bei lokalhistorisch Interessierten großer Beliebtheit erfreuen. Immer wieder fand er bei umfangreichen Recherchearbeiten faszinierendes Material, alte Fotografien oder Aufzeichnungen, die es ihm ermöglichten, in die Vergangenheit einzutauchen. Vor geraumer Zeit erhielt er ein Manuskript, das in seiner Art jedoch für ihn einzigartig war. Es befand sich in einer alten, unscheinbaren, grünen Flügelmappe und umfasste weit über 100 maschingeschriebene Blätter, die mit der Hand in teilweise schwer lesbarer Kurrentschrift überarbeitet worden waren. Auf dem Deckblatt stand in großen Lettern: „Mein Sexualleben“. Verfasser war ein Heinrich Drum – zumindest nennt er sich so in diesen Aufzeichnungen –, der 1897 im heutigen Linzer Stadtteil Kleinmünchen als Webersohn geboren wurde.

 

Nach genauerer Durchsicht war Carrington überrascht, in welcher Selbstverständlichkeit, Offenheit und ohne irgendeinen Charme der Verfasser seine Erfahrungen und Erlebnisse Ende der 1970er-Jahre niedergeschrieben hatte und wie schonungslos ehrlich er über etwas berichtet, wozu den meisten Menschen besonders zur damaligen Zeit wohl der Mut gefehlt hätte. Das Motto von 1968 lautete: freie Liebe, freier Sex, doch die Memoiren Heinrich Drums beweisen, dass man hierzulande schon zu Zeiten der Monarchie nicht weniger freizügig, ja der Zeit eigentlich weit voraus war. Es überrascht, mit welcher Freude und Genugtuung der Verfasser immer wieder seinen sexuellen Neigungen nachgehen konnte und wie unzählige Frauen aus allen Schichten der Gesellschaft an seinem Triebleben Gefallen fanden und sich bereit zeigten. Die freie Liebe damals, trotz bürgerlicher Einschränkungen und gegenläufiger Moralvorstellungen, stand der sexuellen Freizügigkeit der Achtundsechziger um nichts nach. Wie selbstverständlich sie auch damals in der Gesellschaft von statten ging, beschreibt mehr als das, was man ein „Sittenbild“ nennt.

 

Heinrich Drums „sexuelles Leben“ ist vor allem soziologisch interessant und lässt wesentliche Rückschlüsse auf das jeweilige Milieu, auf einschlägige, vor allem Linzer und Wiener, Lokalitäten sowie deren Besucher zu. Und ebenso sind die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge relevant, wenn das private Leben des Verfassers immer wieder mit dem politischen Leben zusammenstößt. Selbst die großen Zäsuren des 20. Jahrhunderts – immerhin hat der Memoirenschreiber zwei Weltkriege miterlebt – haben den horizontalen Aktivitäten keinen Abbruch getan. Manchmal hat man den Eindruck, dieser Heinrich Drum wollte selbst den legendären Schriftsteller und Abenteurer Giacomo Casanova (1725–1798) in den Schatten stellen, der mit den Schilderungen zahlreicher Liebschaften in Europa Furore machte und dessen Name heute ein Synonym für den Frauenhelden schlechthin ist.

 

99 Kapiteln mit einzigartigen, erotischen Bildern

Um das Vorstellungsvermögen des Lesers anzuregen, illustrieren erotische Fotoaufnahmen das aus 99 Kapiteln bestehende Buch. Sie stammen aus derselben Zeit, in der Heinrich Drum seine Abenteuer und sexuellen Phantasien auslebte. Damals wurden sie von anonymen Fotografen erstellt und auf Postkarten vervielfältigt, im öffentlichen Handel waren sie jedoch verboten und konnten als Liebhaber- und Sammlerstücke nur heimlich gehandelt werden. Sie sind heute echte Raritäten. Die Bilder im vorliegenden Buch stammen aus dem Archiv des Lentia-Verlags und wurden in mühevoller Detailarbeit retuschiert und in brillanter Druckqualität auf Papier gebracht.

 

Darstellung der Geschichte mit authentischem Fotomaterial

Wer sich näher mit dem biografischen Hintergrund des Verfassers, den lokalen Umständen des Milieus auseinandersetzen will, der wird im Anhang mit authentischem Fotomaterial konfrontiert werden: Bilder, die das Leben des Heinrich Drum erzählen, von seiner Kindheit und Jugend in Kleinmünchen, dem Aufwachsen im ländlichen Arbeitermilieu zur Kaiserzeit, vom Militärdienst im Ersten Weltkrieg in Italien, den belasteten Zwischenkriegsjahren, von den unangenehmen Erfahrungen in Krieg und NS-Zeit bis zum Neustart in einem wieder unbeschwerteren Leben danach.
Einschlägiges Fotomaterial dokumentiert auch das Nachtleben in den verruchten Gassen der Stadt Linz, Bilder, die bisher nie veröffentlicht worden sind und jenes Milieu dokumentieren, in dem auch der Verfasser dieser Schrift regelmäßig verkehrte. Als Herausgeber darf Manfred Carrington Sie diesmal auf eine etwas andere, wohl an- und aufregendere Reise durch die Geschichte einladen, die ebenso privat wie zeithistorisch von Bedeutung ist.

ISBN 978-3-9504690-2-8


Hardcover, 17x26 cm, 248 Seiten, durchgängig hochwertiger Duplexdruck (2-färbig)

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