1840 von Ignaz Mayer gegründet und später im Besitz der österreichischen Baugesellschaft. Hier wurden Schiffe nicht nur gebaut, sondern auch instandgesetzt.
Als auf der Donau mit der beginnenden Dampfschifffahrt auch der Fremdenverkehr zu florieren begann, wurde links der Brücke 1842 das „Hotel zum Erzherzog Carl“ (später Hotel Weinzinger) errichtet.
Das Schiffsunglück von 1868
1912 wurde die Eillinie Linz-Wien eröffnet, ein Jahr später erfolgte die Taufe des luxuriösen Eildampfers
„Erzherzog Franz Ferdinand“.
Die untere Donaulände samt Ankunftsgebäude der DDSG. Heute ist dort das Lentos.

Schifffahrtsgeschichte Linz

Eindrucksvolle Wasser-Giganten

 

 

Ein wesentlicher Umschwung, der die Personen- und Güterbeförderung auf der Donau maßgeblich veränderte, wurde durch das Aufkommen der Dampfschifffahrt ermöglicht. Am 5. September 1818 fuhr das erste Donaudampfschiff von Wien nach Budapest, die Fahrzeit betrug 24 Stunden. Am 13. März 1829 gründete man die „Erste Donaudampfschifffahrts-Gesellschaft“ (DDSG) und bereits im Jahre 1831 wurden zwischen Wien und Budapest regelmäßige Fahrten durchgeführt.

 

Da die Strecke bis Linz durch gefährliche Abschnitte etwas schwerer zu befahren war, dauerte es noch bis zum 17. September 1837, dass der Dampfer „Maria Anna“ das erste Mal in Linz anlegen konnte. Die Fahrt betrug 53 Stunden und 22 Minuten, die Rückfahrt konnte in 9,5 Stunden bewältigt werden. Am 22. Oktober 1837 erlebte Linz eine weitere Sensation: „Ludwig I.“, der beeindruckende Dampfer der bayerisch-württembergischen Donaudampfschifffahrts-Gesellschaft, traf von Regensburg herabkommend in Linz ein.

 

Bald kam es zu einem Übereinkommen beider Donaudampfschifffahrts-Gesellschaften: sobald wie möglich sollten so viele Dampfschiffe beschafft werden, dass zwischen Wien-Linz und Regensburg eine regelmäßige und ununterbrochene Verbindung gewährleistet war. Wohl romantisch verklärt für die Dampfschifffahrt ist jener 20. April 1854, an dem Franz Joseph seine per Schiff aus Bayern kommende Braut Elisabeth in Linz vor dem Hotel „Zum Rothen Krebs“ erwartete.

 

Die Linzer Schiffswerft

Eine jener Persönlichkeiten, welche 1837 beide Ereignisse an der Donaulände in Linz mitverfolgten, war Ignaz Mayer, der erst 27-jährige Geschäftsführer des Linzer Schiffmeisterunternehmens „Paul Lüftenegger“. Während die Donaudampfschiffahrts-Gesellschaft kontinuierlich zum größten Binnenschifffahrtsunternehmen der Welt heranwuchs und die ganze Donau beschiffte, machte sich Mayer Gedanken, wie man die Güterbeförderung zu Wasser verbessern könnte.

 

Er erkannte die Probleme seiner Branche: Verknappung des Bauholzes, zunehmende Versandung des Strombettes, teure Gegenzüge per Vorspann und v.a. die umständlichen Frachtkähne aus Holz, die den Schiffknechten die Arbeit erschwerten. Eiserne Kähne mussten her! Die Vorlage dazu schaute sich Mayer in den Häfen Londons ab und widmete sich nach seiner Rückkehr dem Aufbau einer eigenen Werft in Linz. Sie entstand in den wilden Auen Lustenaus und konnte 1840 ihren „Erstling aus Eisen“ nach Wien schicken.

 

Der erste eiserne Donaufrachtkahn schaffte die Strecke in der Rekordzeit von nur 16 1/2 Stunden. Durch diesen Erfolg motiviert, baute Mayer in der Linzer Schiffswerft auch Eisendampfer. Das Geschäft florierte: im Jahr 1869 beschäftigte er bereits 550 Mitarbeiter.

 

Das Schiffsunglück von 1868

Der Dampfer „Thetis“ sollte am 5. Mai das eiserne Schleppschiff Nr. 292 mit einer Fracht von 6.000 Zentnern Weizen durch die hölzerne Linzer Donaubrücke stromaufwärts bringen. Dies war wegen des hohen Wasserstandes beschwerlich; das Schleppschiff wurde vom unteren Donaukai aus bis zur Brücke gezogen und an einem Joch festgebunden.

 

Bei der Durchfahrt der Brücke stieß man mit dem Steuer so heftig dagegen, dass es brach. Der steuerlose Schlepper wurde von der Strömung der Längsseite nach vor das sechste und siebte Joch getrieben. Das Verbindungsteil zum Dampfer wurde gekappt, der Schlepper erhielt durch den Aufprall ein Leck, füllte sich mit Wasser und drehte sich halb um. Bald barst er – und das sechste und siebte Joch wurden umgestoßen. Drei Brückenfelder stürzten ein. Für einige Menschen kam bei diesem Unglück jede Hilfe zu spät; sie ertranken.

 

Im Dezember 1872 wurde die Holzbrücke nach Fertigstellung der Eisenbrücke abgetragen. Nun konnten die Dampfschiffe auch die Linzer Brücke passieren. Im Sommer 1931 rissen sich beim Durchfahren der Brücke zwei Schlepper eines Schiffszuges los und prallten an den Brückenpfeiler. Dieses Mal blieb die Brücke aber unbeschädigt.