Ein Tierpark in Pasching

Von Moschusenten zu Elefanten & Raubtieren

 

 

Begonnen hat alles 1967, mit zwei Moschusenten, die der Land- und Gastwirt Karl Mair seiner Gattin Maria schenkte. Es folgte eine junge, aus dem Rudel ausgestoßene Wölfin aus dem Salzburger Tiergarten.

 

Im Laufe der Zeit wurde der Bauern- und Gasthof (vormals Gasthaus Emhofer) immer mehr zu einer „Arche Noah“ für Tiere, die keiner mehr haben wollte. Für so manche Alt-Paschinger waren die exotischen Tiere anfangs gewöhnungsbedürftig.

 

So kam es damals zu einem Fehlalarm, als der Paschinger Gendarmerie-Kommandant in der Gaststube der Mairs die Feuerwehrsirenen mit dem Heulen des Wolfes verwechselte …

 

Doch es blieb nicht beim Heulen, viele weitere Tiere folgten – von Elefanten bis zu Raubtieren wie Löwen, Tiger, Puma oder einem Bären. Übrigens, der Saal des Gasthauses wurde Anfang der 1970er-Jahre von Waterloo & Robinson zum Probelokal umfunktioniert. Am 12. Juni 1976 traten sie bei der Unterhaltungsshow „Dalli Dalli“ , wo sie ein Zirkuslied darbrachten, mit der Gepardin „Laila“ aus dem Paschinger Tiergarten auf.

 

Mitte der 1970er-Jahre wuchs der private Tierpark auf mittlerweile 300 Tiere an. Aus Platzmangel und aufgrund von Anrainerprotesten wurde in Walding ein neuer Platz für den Tiergarten gefunden. Die Liegenschaft Pasching Nr. 1 wurde daraufhin von der Gemeinde erworben, jedoch konnte die Familie Mair den Übergabetermin am 1. Juni 1978 nicht halten, da es in der Gemeinde Walding Umwidmungsprobleme und Anrainerproteste gab, insbesondere wegen der Raubtiere.

 

So mussten die 18 Raubtiere noch bis Oktober 1978 in Pasching verweilen, bis ein Ausweichquartier gefunden wurde. 1979 wurde das Althaus Pasching Nr. 1 abgerissen und an dessen Stelle das neue Kulturzentrum der Gemeinde Pasching geplant, im März 1980 wurde es eröffnet.